Richtig starkes Video der Royal Society, das irgendwie auch Angst macht. Die Vorstellung von einem Leben in permanenter Pandemie ist ziemlich gruselig.
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Ja, ich habe tatsächlich immer noch ein paar Tabs mit Talks und Sessions von der diesjährigen Republica offen. Diese Auseinandersetzung des Journalisten Thomas Ramge mit den Folgen für Gesellschaft und den Planeten, wenn Menschen immer länger leben, hat mir besonders gut gefallen. Durch genau die richtige Mischung aus trockenem Humor und fundierten Inhalten hat mich Range total abgeholt und auch dazu gebracht, meine Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Video zu richten und es nicht nebenbei auf dem zweiten Monitor zu schauen. Es sei hiermit empfohlen.
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Great Art Explained ist derzeit einer meiner Lieblingschannels auf Youtube. Mit Macher James Paynes jüngstem Video zu Gustav Klimt bin ich in etwas mehr als einer Viertelstunde vor meinem Laptop dem Wesen des Wiener Jugendstiel-Künstlers gefühlt näher gekommen, als es das Kunstkraftwerk in Leipzig mit der immersiven Installation „Gustav Klimt: Gold Experience“ geschafft hat. Denn die war/ist leider ein ziemlicher Reinfall, wirkt wie eine Klimt-Powerpoint mit einer Best-of-Klassik-CD im Hintergrund und einem widerlich kalkulierenden Teil, der ausschließlich für Instagram und nie und nimmer zur Egründung Gustav Klimts gebaut wurde.
Spannend ist für mich, wie die Nazis Klimt für ihre niederen Zwecke umgedeutet haben. Obwohl ich bei Kunst eigentlich kein Freund des Umdeutungsbegriffes bin. Denn meine Perspektive ist: Die Intention und der Hintergrund des Künstlers sind nur bedingt relevant für das Lesen des eigentlichen Kunstwerks. Die Deutungshoheit liegt IMMER bei den Rezipient*innen. Nur waren die Nazis keine „einfachen“ Rezipient*innen, die schlicht eine andere Deutung von Klimts Kunst darlegten. Sie begriffen Klimts Kunst nicht als solche, sondern als praktisches Propagandawerkzeug.