
Gerade ist ja wieder Survival-Youtube-Saison. Bei Fritz Meineckes 7 vs. Wild gammeln Zweierteams in Kanada rum und auch die grundsätzlich sympathischen Otto Karasch und Fabio Schäfer haben sich für ihren Survival Squad nach Kanada begeben, um sich dort zu zweit 30 Tage lang 300 Kilometer durch die Wildniss und mit Bären zu schlagen.
Punkt 1: 7 vs. Wild schaue ich mir nicht (mehr) an. Das hat mehrere Gründe. Zum einen weil Staffel 2 in Panama schon unerträglich langweilig war und es einfach wahnsinnig uninteressant ist, mit dem „Survival“-Thema gar nicht verbundene Influencer*innen beim Herumdilettieren zu beobachten. Zum anderen hat es Meinecke geschafft, für Staffel 3 eine ziemliche Rechtsdreherin einzuladen. Die hat die Einladung zwar ausgeschlagen, aber Meinecke hat sich soweit mir bekannt auch nicht klar von ihr distanziert oder anderweitig zur Causa geäußert. Den Verantwortlichen scheint es tatsächlich egal zu sein, wem sie mit ihrem Erfolgsformat eine Plattform bieten.
Punkt 2: Survival Squad ist im Kern natürlich auch nichts Neues, ist aber nette Unterhaltung für einen verregneten Sonntag.
Punkt 3 – des Pudels Kern: Alle Formate eint der Umstand, dass in jeder Folge jede*r zwei- bis dreimal zu der Erkenntnis kommen muss, in welchem Luxus wir alle leben und eigentlich stündlich in Richtung des nächsten Aldis beten müssten, weil wir einfach in den Supermarkt gehen oder zu Hause den Wasserhahn aufdrehen können. Und wie unglaublich dankbar wir eigentlich dafür sein müssten. Das. Ist. So. Unfassbar. Banal. Als ob es nicht zu den größten zivilisatorischen Errungenschaften gehören würde, dass wir uns (in unserer privilegierten westlichen Welt) nicht mehr jeden Tag um unsere Nahrungsquelle sorgen müssen. Wenn diese Erkenntnis wenigstens im Kontext des Globalen Südens gekommen wäre… Aber so? Ihr begebt euch mit Ansage in eine eher menschenfeindliche Umgebung, in der aus guten Gründen keine Supermärkte stehen, und kommt so zu den immer weider gleichen Erleuchtungsmomenten? Das dann auch noch in dieser Frequenz zu betonen und die Banalität der eigenen Aussagen nicht zu erkennen, ist schon bemerkenswert.