Es gibt Tage, an denen ich das Internet besonders liebe – auch wenn der Ausgangspunkt hier ganz und gar nicht cool ist: Colleen Ballinger alias Miranda Sings wird aktuell vorgeworfen, sich gegenüber minderjährigen Fans übergriffig verhalten zu haben. Nun, bekanntlich bellen getroffene Hund – oder singen, wie im Fall von Ballinger. Denn statt auf die Vorwürfe einzugehen, veröffentlichte sie ein zehnminütiges Video, in dem sie eine Ukulele spielend(!) ihre Sicht der Dinge singend(!) „darlegt“, unterm Strich nur ablenkt statt auszuräumen und darüber hinaus natürlich ein Schlag ins Gesicht der mutmaßlichen Opfer ist.
Und jetzt kommt der coole Part: Nutzer*innen nehmen das Video auf Genius nach allen Regeln der Kunst auseinander. Die Plattform wird sonst in der erster Linie dafür genutzt, Songtexte mit interpretationen zu annotieren – und nun, um Ballingers Zurechtbiegen und Verdrehen der Realität aufzuzeigen.




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Für solche Momente liebe ich das Internet – wenn ursprünglich für andere Dinge gedachte Services für den Versuch, Netz und Gesellschaft zu besseren Orten zu machen, zweckentfremded und quasi mit alten Werkzeugen neue, fast schon subversive Inhaltsformen geschaffen werden.
(Screenshots von mir; Artikelbild via Youtube, Galerie via Genius.)