Normalerweise schreibe ich keine Serienkritiken. Nicht einmal kurze. Also außer, ich werde dafür bezahlt. Strengt mich einfach zu sehr an. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, mir zu diesem Desaster ein paar Worte ins Blog kleben zu müssen.
Frank Schätzing, Autor der Romanvorlage, hat – gelinde gesagt – nicht sonderlich viel übrig für die internationale Serienadaption. Wirklich bis ins Detail habe ich aber keines seiner zahlreichen Interviews gelesen. Denn als Schöpfer der Vorlage ist er viel zu nah dran am Stoff, gehörte ursprünglich auch mal zu den Produzent*innen der Serie. Und die Ausdeutung eines Werks durch die Schöpfer*in interessiert mich einfach null. Die Deutungshoheit liegt immer beim Publikum.
Und was ich habe gedeutet… Um abzuschätzen, ob Der Schwarm eine Empfehlung für drüben sein könnte, habe ich die ersten drei Episoden direkt nach Erscheinen in der Mediathek angeschaut. Schon damals™ habe ich ein paar Zeilen ins Redaktions-Slack geschrieben, die nun auch nach Sichtung der restlichen Episoden getrost so stehen bleiben können:
Also ganz ehrlich, diese Serie ist – und ich habe mir jetzt alle drei schon verfügbaren Episoden angeschaut – ein absolutes Armutszeugnis. Das läuft wirklich auf einem inszenatorischen Niveau des Bergdoktors ab. Und das meine ich nicht sarkastisch. Meine Oma war Fan und ich saß bei genug Folgen mit vorm Fernseher. Das ist visuell alles so wahnsinnig bieder und es passiert rein gar nichts, ohne dass es sich zwei Figuren gegenseitig erzählen.
Ich teile deine Meinung, dass die Serie alleine durch die Vorlage und die Dimension der Produktion schon eine gewisse Relevanz mit sich bringt. Aber das ist wirklich Fernsehen für Teilnahmslose, nach dem ohne den dicken Namen kein Hahn krähen würde.