Meine Woche in Filmen – KW09 / 2023

In der zurückliegenden Woche habe ich gelernt – oder besser: noch einmal untermauert bekommen –, dass Frederick Wiseman nicht umsonst ein Gott des Direct Cinema ist. Zwei Dokumentarfilme aus Deutschland, die ich mir jetzt mal angeschaut habe, verfolgen nämlich weitestgehend auch diesen Stil – und das nicht immer total erfolgreich. In Sachen Misserfolg unerreicht bleibt nach den sieben geschauten Filmen jedoch mit Abstand Michael Herbig.

27.02.: CLERKS III (2022) – ★★

Im letzten Post habe ich noch über die „Vorbereitung“ geschrieben, um jetzt die Trilogie abzuhaken. Letztlich hat mich das Ergebnis nicht überrascht, verdient Kevin Smith heutzutage doch sein Geld damit, Geschichten von damals™ noch einmal aufzuwärmen.

27.02.: GRAND JETÉ (2022) – ★★★½

Ich bin großer Freund davon, Filmkritik auch als Anstoß oder Raum für Debatten und nicht als in Zement gegossenes Zeugnis zu betrachten. Deshalb gefällt mir auch, wie die Kolleg*innen von Kino-Zeit an Isabelle Stevers Film herangeganen sind: mit einer Kritik von Sophia Derda und einer entsprechenden Gegenrede von Teresa Vena. Musste mir, nachdem ich das Format zufällig entdeckte, dann natürlich auch ein eigenes Urteil bilden.

01.03.: EINE DEUTSCHE PARTEI

Habe ich aus rein voyeuristischem Interesse geschaut und war dann doch überrascht, dass der Dokumentarfilm mehr als erwartet vermag.

02.03.: TUESDAY (2015)

Charlotte Wells‘ AFTERSUN (2022) war der erste Film, den ich in diesem Jahr gesehen habe und ein absolutes Brett, das immer noch nachhallt. Dann landete nun ihr (Kurz-)Filmdebüt auf Mubi und mir das nicht anzuschauen, war absolut keine Option.

04.03.: TAUSEND ZEILEN (2022) – ½

Kurzer Callback zum letzten Post: „Filme über Journalismus und/oder Journalist*innen gehen bei mir eigentlich immer.“ Michael Herbig hat es geschafft, dass ich diese Einstellung noch einmal grundlegend überdenke. Lieber Juan Morenos Vorlage lesen – oder zum Beispiel kostenlos bei Spotify hören.

04.03.: THE TALENTED MR. RIPLEY (1999) – ★★★★

Ich kann mich noch genau an die Zeit erinnern, zu der der Film in die Kinos kam. In Deutschland war das im Februar 2000. Ich war zehn Jahre alt und selbstverständlich weit davon entfernt, was ich heute vielleicht als cinephil bezeichnen würde. Gefühlt wurde THE TALENTED MR. RIPLEY aber permanent beworben. Jedenfalls erinnere ich das so. Und jetzt habe ich endlich mal geklärt, ob der gefühlte Marketing-Hype gerechtfertigt war.

05.03.: GERMANIA (2019)

Das war einer dieser Dokumentarfilme, der immer mal wieder in den Programmen verschiedenster Streaming-Anbieter auftauchte. Gefühlt hatte ich den auf ungefähr fünfundzwanzig „Klingt halbwegs interessant, kann man sich irgendwann mal anschauen“-Watchlisten gepackt. Und am Ende war’s: halbwegs interessant.