Die erste Woche des Jahres, in der ich nicht im Kino war, liegt hinter mir. Und irgendwie ist das schon ein komisches Gefühl. Denn das Kino ist Teil einer für mich wichtigen Routine und ein Ort, an dem ich sehr bewusst fühlen und genießen kann.
Zu Hause sind es in der Kalenderwoche 06 dann acht Filme geworden – aus Komplettierungszwang, in Vorbereitung und ein bisschen nachholend.
06.02.: FAR FROM HEAVEN (2002) – ★★★
Todd Haynes hatte ich erst seit dem einfach großartigen CAROL (2015) so richtig auf dem Schirm. Später habe ich dann im ersten Corona-Jahr den seinen spannenden Wirtschaftskrimi DARK WATERS (2019) mit Mark Ruffalo auf der Online-Ausgabe des Filmfest Hamburg gesehen. Und als wir drüben bei Shelfd sein FAR FROM HEAVEN empfohlen haben, kam auch der direkt auf meine Liste. Gut war er, konnte aber nicht mit den beiden anderen oben genannten Filmen mithalten.
Die Selbstgeißelung geht weiter. Und sie nimmt ihren befürchteten Verlauf. Trotzdem werde ich die Reihe beenden – alleine schon aus filmhistorischem Interesse.
Noch mit DECISION TO LEAVE (2022) aus der vergangenen Woche im Hinterkopf habe ich mal geschaut, was sich aktuell von Park Chan-wook bequem streamen lässt. Ganz so bequem war es dann doch nicht, denn THIRST ist zwar bei Filmfriend und Prime Video im Katalog, jedoch nur in der deutschen Synchronfassung. Aber die Helden von Mubi konnten zum Glück noch mit der OmU einspringen.
09.02.: MAGIC MIKE XXL (2015) – ★★★
Als riesiger Fan von Steven Soderbergh habe ich MAGIC MIKE (2012) selbstverständlich gesehen und für gut befunden. Den nicht mehr von Soderbergh inszenierten Nachfolger habe ich hingegen die kalte Schulter gezeigt. Ich hatte nie das Gefühl, dass diese Welt noch mehr Futter zu bieten hat. Aber da Soderbergh nun mit MAGIC MIKE’S LAST DANCE (2023) zurück im Regiestuhl ist, wollte ich diese Anschlusslücke dann doch schließen.
09.02.: LES SALAUDS (2013) – ★★★★
Claire Denis mausert sich echt zu einer meiner Lieblingsregisseur*innen. Und an dieser Stelle konnte Filmfriend liefern und kredenzte den Film im französischen Original mit Untertiteln. Mal im Ernst: Filmfriend ist ein absurd guter Service für Fans von Autor*innenkino, der vielerorts für einen lächerlich kleinen Jahresbetrag – nämlich in Höhe einer Bibliotheksmitgliedschaft – zu haben ist.
10.02.: PAMELA, A LOVE STORY (2023)
Es fällt mir immer noch schwer, Dokumentarfilm nicht nur als rein journalistisches Produkt, sondern eben auch als Kunstform zu begreifen. Deshalb gehen ich mit vielen Genrevertretern auch ziemlich hart ins Gericht. Aber ab und zu, da kommt ein Film daher, der mich diese Brille absetzen lässt.
Gefühlt war das DER Hype-Horror des vergangenen Jahres. Warum? Das frage ich mich auch…
12.02.: EMILY THE CRIMINAL (2022) – ★★★
Still und leise ist dieser Film nach Deutschland gekommen, nachdem er vergangenes Jahr auf dem Sundace Film Festival Premiere feierte und seitdem bei zahlreichen Festivals zumindest Nominierungen einheimste und zum Kritiker*innenliebling avancierte. Hierzulande tauchte er irgendwann einfach bei den VOD-Anbietern und im DVD-/Bluray-Regalen auf. Für Menschen außerhalb der Filmnerdblase ist das sicherlich ein wirklicher Geheimtipp. Und Aubrey Plaza verdient sowieso immer mehr Aufmerksamkeit für ihre nicht komischen Rollen.